Eine Handvoll Exemplare wurden davon gebaut und noch weniger Fahrer haben sie wirklich beherrscht: die MC 500 mit dem 485er Rotax-Motor.
Dieses Fahrzeug habe ich aus Holland bekommen und mittlerweile ist die Restaurierung abgeschlossen. Die Kramer war komplett bis auf die Kunststoffteile, aber alle Teile befanden sich in einem stark gebrauchten Zustand, alle metallischen Oberflächen waren mehr oder weniger stark korrodiert.
Die Auspuffbirne hatte ein Loch, der Halter des Endschalldämpfers war abgerissen. Der hintere Stoßdämpfer von White Power mußte komplett überholt werden, ebenso die Gabel. Die Räder mussten neu gelgert und gespeicht werden. Der Tank war verdreckt und auch vom Zweitakt-Gemisch verfärbt. Ein Rest des originalen Aufklebers war erhalten, gut für die Nachfertigung.
Die Sitzbank hatte ein paar kleine Macken, konnte aber so wieder verwendet werden.

Kramer MC500 PDS, Bj. 1984

 

Ausgangszustand:

 

Rahmen und Schwinge wurde chemisch entlackt, danach erfolgte eine Sandstrahl-Behandlung, anschließend eine Pulverbeschichtung mit Grundierung in Verkehrsweiß (November/Dezember 2007).

 

 

Wie man auf dem Bild oben bei genauem hinsehen erkennen kann, wurde die Schwinge verlängert. Die Umlenkung war nicht verbogen, mußt aber neu gelagert und lackiert werden.

 

 

Das Herzstück: der Rotax-Motor mit 485ccm. 56 PS werden für den Motor angegeben, der in der Kramer nur 1983 und 1984 angeboten wurde. In Deutschland soll es nur drei Exemplare mit dieser Motorisierung gegeben haben, aus Holland sind mir momentan zwei bekannt.

 

Auch Rahmen und Schwinge sind zurück, chemisch entlackt, grundiert und neu pulverbeschichtet in RAL 9016 Verkehrsweiß, durchgeführt von der Firma Günther Wilhelm in Usingen. Das ganze war nicht billig, Qualität und Haltbarkeit ist aber dafür hervorragend.

 

 

Der überholte Stoßdämpfer.

 

 

Gabelbrücken sandgestrahlt und lackiert (PJ-1 VHT-Motorlack).

 

Motor mit neuem Pleuel.

 

 

 

 

Dezember 2016:

 

Der finale Zustand meiner MC 500 machte nicht nur optisch einen ganz guten Eindruck, bis zur Fertigstellng allerdings warf der Motor noch einige Probleme auf. Einen neuen Übermass-Kolben konnte ich schon von Franck über Kanada und Frankreich erhalten, Sorgen machte mir aber noch das Pleuel. Ich hatte den Eindruch, daß hier ist ein Fremd-Pleuel verbaut war, was eine ca. 5mm dicke Platte unter dem Zylinderfuss als Ausgleich nötig machte. Mittlerweile konnte ich aus USA ein neues Pleuel besorgen, einen Hubzapfen mußte ich anfertigen lassen. Die Platte ist trotzdem weiterhin nötig,aber immerhin passt alles und der Motor läuft seidenweich. Das Hinterrad ist mittlerweile gegen ein neu eingespeichtes getauscht, für das Kramer-Treffen 2008 war das nicht mehr zu schaffen. Das Ansprechverhalten der Gabel ist mittlerweile auch optimiert und das PDS funktioniert einwandfrei.

Die Arbeiten in der Zusammenfassung: Motorrad komplett ueberholt, Rahmen chemisch entlackt, grundiert und pulverbeschichtet, Räder neu gelagert und eingespeicht, NOS-Reifen (Metzeler Unicross) Gabel lackiert, neu abgedichtet und befüllt, Federbein von SO-Products überholt, neue Feder, Umlenkhebel lackiert und mit neuen Gelenklagern und Dichtungen versehen, Schwingenlager neu, neuer Lenker/Hebel/Griffe, neuer Bing 55-Vergaser mit korrekter Bedüsung, neuer Ansaugstutzen (KTM 495), neues Gummi zum Luftfilterkasten, neuer Benzinhahn, neue Seitendeckel (nicht original), neuer Luftfilter. Motor wurde komplett überholt, neue Getriebe- und Kurbelwellenlager, neues Pleuel mit Lager (aus USA, in EU nicht erhältlich), neuer Übermasskolben orig. ELKO, Kolbenbolzen und Lager ebenfalls neu (von KTM 495 angepaßt). Zylinder und Kopf glasperlgestrahlt, Zyl. geschliffen und gehont. Sitzbankbezug original mit kleinen Fehlern.

Das Motorrad ist mittlerweile nach Österreich verkauft.