Kramer-Prospekt 1977

Bei diesem Faksimile eines Original-Prospektes handelt es sich um Werbung für ein frühes Kramer-Serienmodell. Das Baujahr 1977 läßt sich anhand verschiedener Details eingrenzen (Alutank, Seitendeckel, Ceriani-Gabel).
Das Foto ist auf der Moto-Cross-Strecke in Laubus-Eschbach entstanden, was sich natürlich aufgrund des Produktionsortes angeboten hat. Die Bandenwerbung im Hintergrund ist typisch für die Strecke in L.-E. zu jener Zeit.

Hier sehen wir die Rückseite des Prospektes mit Angaben zum Fahrzeug und Hinweisen auf die wirklich außergewöhnliche Verarbeitungsqualität. Gemessen an der zeitgenössischen Konkurrenz waren Kramer-Motorräder tatsächlich ‚ready to race‘, während Modelle anderer Hersteller erst noch aufwändig mit z.B. neuen Stoßdämpfern etc. präpariert werden mußten. Diese außergewöhnliche Qualität spiegelte sich auch in einigen Testberichten und Vergleichstests wieder und kann auch heute noch im wahrsten Sinne des Wortes ‚erfahren‘ werden, ob bei der Restaurierung oder im harten Renneinsatz.

 

Kramer-Prospekt 1978 (H&S UK)

 

Kramer-Prospekt 1980

Für die Präsentation der Modelle 1980 wurde von Kramer ein DIN A3-Faltprospekt sowie eine Preisliste aufgelegt. Glücklicherweise wurden diese Zeitdokumente (u.a. Prospekte 1980 und 1981) von einem Freund des Geländesports und damaligen Fan der Marke aufgehoben und mir vor kurzem für diese Webseite zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür, Stefan!

 

Kramer-Prospekt 1981

Auch für 1981 gab es wieder einen DIN A3-Faltprospekt mit den aktuellen Modellen. Interessant ist die Unterscheidung in Enduro und Geländesportmodelle. Während die Fahrgestelle für die Enduros – erkennbar an den enger zusammenliegenden Federbeinen – in Italien bei Verlicchi gefertigt wurden, basierten die GS-Modelle auf dem LR-Rahmenlayout, ergänzt durch Lenkkopfschloß, ein Batteriefach im Rahmenheck, Aufnahmen für den Hauptständer und auf Sonderwunsch eines Halters für den Seitenständer. Bei manchen Modellen lagen die Lenkkopfschlösser zum selbst einschweißen lose bei. Diese Rahmen wurden in Laubus-Eschbach gefertigt.

Die Enduro-Rahmen hatten aufgrund von Platzmangel keine Halter für die Stoßdämpfer-Ausgleichsbehälter unter der Sitzbank sondern teilweise am Rahmenunterzug hinter dem Motor. Am Oberrohr (hinter der Zündspule) wurden außerdem Halter für den Spannungsregler angeschweißt. Weitere Haltepunkte unter der Sitzbank ermöglichten den Einbau eines Ansauggeräuschdämpfers.

 

Kramer-Prospekt 1982

Hier ein Dokument fast schon aus der Endphase der Firma Kramer Motorradbau. Fritz Kramer hatte die Firma nach wirtschaftlichen Problemen bereits verkaufen und verlassen müssen und die Handschrift des neuen Eigentümers Peter Heuser (Stichwort ‚PDS‘) wird sichtbar.
Die Wettbewerbsfähigkeit im Sporteinsatz zeigte sich eindrucksvoll durch die lange Liste der Sporterfolge allein im Jahre 1981, als alle Modelle – die ja im Laufe der Jahre 1980/81 entwickelt wurden – noch aus der Feder von Fritz stammten.

Die Innenseite des Faltprospektes zeigt die Modelle für das Sportjahr 1982. Wie man sieht sind die Cross-Modelle bereits auf die neue, aber – wie man heute weiß – wenig haltbare PDS-Federung (Parallel-Doppel-Schwinge) mit Umlenkung umgestellt und heißen jetzt ‚EX‘ statt ‚LR‘. Diese neue Art der Hinterradfederung, entwickelt unter der Ägide von Peter Heuser, sollte durch die Umlenkung eine Progression des Federweges bewirken.

Fritz Kramer selbst hatte auch schon eine neuartige Hinterradfederung mit Umlenkung fertig konstruiert in der Schublade liegen, leider kam es aber nicht mehr zu einer Umsetzung der Pläne. Vorbild für die Anordnung der Umlenkung war eine Suzuki-RM mit Full Floater-System, die damals extra angeschafft wurde, um ein Umlenkungs-Sytem in Augenschein nehmen zu können.
Die beiden Enduro-Typen weisen noch die klassische Cantilever-Schwinge auf, die maßgeblich zur exzellenten Fahrstabilität der Kramer beitrug. Nur in Details verändert, war dies das Hauptmerkmal aller Kramer-Rotax und Kramer-Maico Modelle von Beginn an.

 

Kramer-Prospekt 1983

Dieses Prospekt zeigt die Kramer-Modellpalette für 1983, alle Modelle mit PDS-Hinterradfederung. Auf Wunsch konnten die 250er Cross- und Enduro-Modelle jedoch auch noch mit dem bewährten Cantilever-Fahrwerk geliefert werden.
Schätzungsweise die seltenste Kramer dürfte die MC 500 mit dem 485er Rotax-Aggregat sein. Nur 785 Exemplare des Motors wurden von Rotax in Gunskirchen/AT gefertigt.
Das Prospekt wurde mir freundlicherweise von Franck Rencurel aus Frankreich zur Verfügung gestellt und stammt vom Pariser Salon 1983. Mérci à Franck!